Archiv für März, 2011

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Veröffentlicht: 29. März 2011 in 4 Presse, 5 Rezensionen

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OÖN, 11.3.2011

Veröffentlicht: 29. März 2011 in 4 Presse

Oberösterreichische Nachrichten, 11.3.2011

Dutzler schuf für Altaussee-Krimi originellen Ermittler Gasperlmaier

SCHWANENSTADT. Mit dem Altaussee-Krimi „Letzter Kirtag“ feiert Herbert Dutzler sein Romandebüt. Der 52-jährige Lehrer hat das Buch in einem Jahr geschrieben und im Haymon-Verlag herausgebracht. Dutzler liest daraus am Dienstag im Vöcklabrucker Kultur-Café Mayr (19 Uhr).

OÖN: Mit der Theorie des Kriminalromans haben Sie sich bereits während Ihres Germanistikstudiums befasst. Warum erfolgt das Romandebüt erst 26 Jahre später?

Herbert Dutzler: Ich bin vom Schreiben weggekommen durch berufliche und familiäre Herausforderungen. Irgendwann, wenn man wieder ein bisserl Luft hat, entwickelt man wieder Interesse daran. Besonders interessiert hat mich das deswegen, weil die österreichische Kriminalliteratur eigentlich erst in den Nuller-Jahren richtig in die Gänge gekommen ist: Rossmann, Steinfest, Komarek. Das hat den Anstoß gegeben, es selbst einmal auszuprobieren.

OÖN: Krimis leiden verbreitet unter dem Image, nur der Unterhaltung zu dienen. Aber es gibt auch literarisch hochwertige Werke.

Dutzler: Da kann man sich durchaus den englischsprachigen Raum als Vorbild nehmen, wo die bei uns sehr häufig vorgenommene Trennung zwischen trivialer und hoher Literatur einfach nicht existiert. Die Qualität eines Buches wird daran gemessen, wie sehr es den Leser unterhalten und fesseln kann und nicht so sehr der künstlerische Anspruch. Das sehe ich auch eher als meine Vorgaben.

OÖN: Was unterscheidet einen englischen von einem österreichischen Krimi?

Dutzler: Der englische Krimi orientiert sich sehr oft an der ganz realistischen, harten Polizeiarbeit. Da stimmt bis in die Dienstbezeichnungen und die internen Abläufe alles, während die Österreicher sehr häufig Ermittler haben, die außerhalb der Polizei stehen und die Polizeihierarchie und das realistische Geschäft zugunsten Milieustudien vernachlässigen.

OÖN: Wie ist es gekommen, dass der Krimi im Ausseerland spielt?

Dutzler: Zum Ausseerland habe ich eine Beziehung, weil ich in den 70er-Jahren fünf Sommer dort gelebt habe, denn meine Eltern haben eine Pension gehabt. Ich halte mich noch heute gerne zu Ausflügen dort auf. Es ist reizvoll, eine Geschichte dort anzusiedeln, wo auch die Schauplätze reizvoll sind. Das Buch basiert wenig auf Recherchen, sondern sehr viel auf persönlichen Erfahrungen. Wie ich zum Stoff gekommen bin, ist ganz interessant. Ich habe 2009 beim „Mörderischen Attersee“ gelesen und dafür eine kurze Geschichte über den Fund eines Toten im Bierzelt. Das waren nur vier Seiten. Das habe ich gelesen im Vorprogramm von Thomas Raab. Dem hat die Geschichte sehr gut gefallen und er hat gesagt, ich soll unbedingt ein Buch draus machen. Ich war damals eigentlich pessimistisch, denn außer den vier Seiten habe ich nichts gehabt. Aber ein Jahr später ist dann doch das Buch fertig geworden.

OÖN: Gibt es Pläne, den liebenswürdig-tollpatschigen Dorfpolizisten in Altaussee künftig in weiteren Fällen ermitteln zu lassen?

Dutzler: Ja, es ist eine Fortsetzung in Planung. Der Arbeitstitel ist „Letzter Gipfel“.

Gerhard Hüttner

Letzter Kirtag

Veröffentlicht: 22. März 2011 in 1 Gasperlmaier-Krimis, 6 Veröffentlichungen

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Letzter Kirtag
(Gasperlmaier 1)

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So etwas hatte selbst Gasperlmaier noch nie gesehen. Dabei hat er schon viel gesehen, der Gasperlmaier, schließlich ist er seit mehr als zwanzig Jahren Polizist in Altaussee. Aber ein Erstochener am Montag in der Früh im Festzelt vom Altausseer Kirtag, das ist auch für ein gestandenes Mannsbild wie ihn zu viel. Und so trifft er eine falsche Entscheidung – nicht die letzte an diesem Tag, und auch der Tote, der in seinem eigenen Blut im Festzelt hockt, wird nicht das einzige Opfer bleiben.
Herbert Dutzler setzt in seinem ersten Krimi ein mörderisches Karussell in Gang, das die unschönen Seiten der Ausseer Postkartenidylle zeigt. Konsequent aus der Perspektive von Gasperlmaier erzählt, findet Dutzler einen ganz eigenen Ton, der das Lokalkolorit glaubhaft wiedergibt. Mit dem liebenswürdig tollpatschigen Dorfpolizisten hat er einen originellen Ermittler geschaffen, der für Spannung und Schmunzeln gleichermaßen sorgt – den Gasperlmaier wird man sich merken müssen!

Herbert Dutzler: Letzter Kirtag
Ein Altaussee-Krimi
ISBN 978-3-85218-870-6
264 Seiten, 114 x 190 mm